Nucking Futs 920mm

Klein, Wendig schnell, immer mit dabei: Der Nucking Futs liegt immer im Kofferraum und wartet auf den Tag an dem man die anderen Modelle einpackt weil der Wind sie sonst zerfetzt. Genau dann kommt Nucking Futs aus seinem dunklen Kofferraum und beansprucht den Platz an der Hangkante für sich.
tahustvedt” auf thingiverse.com hat den Kleinen eigentlich als Pylonracer konstruiert für Geschwindigkeiten jenseits der 200 Km/h- Marke, aber er war so nett auch eine Seglerversion zu konstruieren und so erblickte Nucking Futs das Licht der Welt:

Der kleine Raser erfreut sich bei der Online Community größter Beliebtheit, daher findet man inzwischen die verschiedensten Auswüchse darunter sogar Verbrennermotoren. Wer Interesse hat kann sich im
RC-Groups Thread weiter einlesen.


Zusammenbau

Gelungenes Design ist besonders beim Zusammenbau spürbar. Beim Nucking Futs äussert sich dies durch massive Ruderscharniere, eine integrierte Bowdenführung, eine ordentliche Fixierung der Tragfläche sowie eine fixe Plattform für den Rumpfservo. Die Tragflächen können entweder mittels Carbonrohr 6 mm oder ebenfalls druckbaren Kunststoffverbindern erfolgen, wobei ich persönlich mangels Alternativen zu letzteren griff. Die Höhenruderanlenkung erfolgt über Acetatstreifen. Das Gelenk für die Querruderscharniere bildet ein Carbonstab mit 2mm Durchmesser. Das Höhenleitwerk kann mit einer M3 Schraube direkt in das Seitenleitwerk geschraubt werden. Zwei 2mm Bolzen verhinder das horizontale Verrutschen des HLW. Die Befestigung der Tragflächen erfolgt über eine M3 Mutter die erhitzt und von unten in die Flächenaufnahme gepresst wird, von oben kommt dann die entsprechende Schraube – genial und einfach. Wie auch bei anderen PLA Modellen eignet sich herkömmlicher Cyanoacrylat Kleber (Superkleber, Sekundenkleber) am Besten für das Zusammenfügen der Einzelteile.

  • Spannweite: 920 mm (Segler)
  • Leergewicht: ca. 320g
  • Steuerung: Q,H
  • CG: 26mm von Vorderkante Fläche
  • Ausschläge: Höhe 5mm, Quer 6mm

Erstflug

Nach dem Zusammenbau macht es Sinn auf einen Tag mit guten Wind zu warten, Gleitversuche an einem windstillen Tag in der Ebene sind erstens deprimierend und bergen zweitens viele Risiken. Lieber Schwerpunkt ordentlich einstellen, Ausschläge lt. Anleitung festlegen und an einem windigen Tag direkt am Hand in die Lüfte befördern. Bei entsprechendem Wind ist das Flugverhalten recht unkompliziert, gemütliches Hangkantengehüpfe sind genauso möglich wie das “Parken” im Wind oder diverse Turnübungen. Schwung behält der Kleine dank seines Gewichts recht lange bei und macht so auch nach dem Anstechen richtig Spaß. Rollen, Loopings, Rückenflüge und alles was sonst noch unvernünftig ist gehen mit dem Nucking Futs besonders locker von der Hand, nur nicht übermütig werden 😉
Nicht so gern hat er sehr unruhige Luftschichten was angesichts der geringen Größe kein Wunder ist, lieber in ruhigeren Gefilden bleiben! Bei der Landung genügend Geschwindigkeit im Anflug mitnehmen und dann ausgleiten lassen! Die Struktur des Modells ist naturgemäß sehr stabil, auch härtere Landungen verzeiht der Nucking Futs normalerweise, die Schwachstelle ist definitiv der Übergang zwischen Rumpf und Leitwerk.


Upgrades

Zur Herstellung aus PETG kann ich nicht raten – die Konstruktion ist für PLA (wesentlich steifer) ausgelegt und sollte auch so ausgeführt werden. Der Nucking Futs wird gerne skaliert – auf 120, 130%, dadurch kann ein besseres Verhältnis von Gewicht zu Spannweite erreicht werden. Beim Druck macht es Sinn Stellen mit besonderer Beanspruchung (zB Übergang Rumpf – Seitenleitwerk) mit Mesh-Modifiern beim Slicen mit einer Innenstruktur zu versehen – ich baue hier einfach eine 40% ige Stützstruktur ein. Ansonsten gibt es nicht viel zu verbessern, das Teil macht einfach Spaß – unkomplizierter Flugspaß wie früher.

Skalierte Version 120%:

Fazit

Ein Spaßgerät durch und durch. Ultrakompakt, schön anzusehen, unkompliziert. Der Nucking Futs ist ein treuer Begleiter für Tage an denen man andere Modelle lieber einpackt. Das Handling ist verspielt aber nicht unkontrollierbar, auch wenn man sich aus unruhigen Luftschichten fernhalten sollte. Für Anfänger ist er nicht geeignet – dafür nimmt er zu viel Geschwindgkeit auf und hat auch keine geeigneten Langsamflugeigenschaften.


3D-Design und Dateiquelle: https://www.thingiverse.com/thing:3358880

Den Fucking Nuts gibt es auf 3d-printz.at als Bausatz in 100% oder 120%, als Segler oder als Pylonracer zu kaufen!